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Es erreichen mich immer wieder Anfragen, ob man denn auch in der warmen Jahreszeit Wurst machen kann. Deshalb will ich in diesem Beitrag gezielt auf dieses Thema eingehen.
Kann man auch im Sommer Wurst selber machen?
Ich nehme die Antwort mal gleich vorab: JA, und wer die richtige Wurst macht, kann sie anschließend gleich auf den Grill legen.
Wer mit selbstgemachten Grillwürsten auf einer Grillparty auftaucht, der macht sich sehr beliebt und steht direkt im Rampenlicht. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden: Grillwurst selber machen
Viele denken, dass man nur im Winter oder Herbst Wurst machen kann. Aber das ist noch ein Überbleibsel aus früheren Tagen und trifft für den Hobbywurster, der nur schnell mal ein paar Kilo macht, sowieso nicht zu! Früher als es noch keine Kühlgeräte gab, da war man von den Temperaturen der Umgebung abhängig. Deshalb hat man in der warmen Jahreszeit weder Wurst noch Schinken gemacht. Aber wir leben in modernen Zeiten und können deshalb auch im Sommer Wurst machen.
Wie war es mit dem Wurst machen im Sommer denn früher ?
Wenn man früher geschlachtet hat, mussten immer ganze Schweine oder Rinder verarbeitet werden. Und man musste das Fleisch auch ablagern und Speck machen, welcher lange geräuchert werden muss. Heutzutage geht man einfach zum Metzger und kauft sich ein paar Kilo Fleisch, welches dann schnell zu leckerer Wurst verarbeitet ist und auch gegessen wird.
Man hatte damals einfach nicht die technischen Mittel wie heute. Der Kühlschrank hat sich erst in den späten 50-er Jahren verbreitet und ein ganzes oder halbes Schwein passt da auch nicht rein. Aus diesem Grund hat man deshalb früher nur im Winter bzw. in der kühlen Jahreszeit Wurst gemacht. Außerdem denken Sie mal an warme Länder wie Spanien, Italien oder Brasilien, da gib es auch im Sommer Wurst und da ist es „immer“ warm.
Was gilt es beim Wurst machen im Sommer zu beachten?
Man sollte im Sommer bevorzugt solche Würste machen, die eher schnell fertig sind und danach entweder auf den Grill, in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe können. Besonders empfehlenswert ist auch Wurst, die in Gläser eingekocht werden kann. Diese ist dann später ohne Kühlung lange haltbar und man hat immer etwas Leckeres parat, wenn man Appetit auf selbstgemachte Wurst bekommt.
Man kann sich auch ganz einfach dadurch behelfen, indem man Rührschüsseln aus Metall oder Keramik verwendet. Diese einfach in der Gefriertruhe kühlen, bevor man das Brät rührt. Wenn man größere Mengen Wurst machen will, kann man das Brät in den Verarbeitungspausen einfach in den Kühlschrank packen. So bleibt alles schön kühl und das Wurstmachen gelingt garantiert..
Wer im Sommer Wurst selber machen will, sollte bevorzugt diese Wurstsorten machen:
- Bratwürste, denn diese kommen ohne eine lange Reifung aus. Man kann sie direkt, wenn sie fertig sind verzehren. Aber auch zum Grillen sind sie vorzüglich geeignet. Bratwürste brauchen nur einmal oder gar nicht geräuchert werden. Und wenn man das dann am Abend macht, wenn es kühler ist, ist das kein Problem. Wenn man sie etwas länger lagern möchte, dann kann man sie auch vakuumieren und im Kühlschrank aufbewahren. So trocknen sie nicht aus und bleiben schön saftig.
- Kochwürste und Brühwurst, diese werden ebenfalls nicht gereift und kommen direkt, wenn sie fertig sind in den Kühlschrank. Brühwurst-Brät wird sowieso durch die Zugabe von Eisschnee gekühlt. Wenn man das Brät vor dem Rühren etwas stärker kühlt, ist das Problem schon gelöst. Und Brühwürste werden ohnehin oft heiß geräuchert und sind nach dem Brühen sofort fertig. Außerdem eignen sich die meisten von ihnen auch hervorragend zum Einkochen in Gläser.
- Streichfähige Rohwurst, auch hier braucht man keine Reifezeit, man kann sie direkt essen und genießen. Wenn es mit ihnen ein Problem gibt, dann höchstens das, dass sie zu schnell gegessen sind. Sie können im Sommer absolut problemlos hergestellt werden, da man das Fleisch nur zuschneiden, rühren und abfüllen muss. Und schon ist die Wurst fertig und kann ab in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe. Man kann sie absolut problemlos einfrieren. Wenn sie im Sterildarm sind, dann verlieren sie nicht einmal Feuchtigkeit und bleiben genauso saftig wie vor dem Einfrieren.
- Lediglich streichfähige Rohwürste, die lange geräuchert werden müssen, sind im Sommer problematisch. Auf ihre Herstellung verzichtet man im Sommer besser, weil das meist sehr fein gewolfte Fleisch Bakterien eine sehr große Oberfläche bietet und sie sich somit stark vermehren können.
- Salami selber machen ist im Sommer nahezu ideal. Sie brauchen, wenn man mit Starterkulturen arbeitet, in der Reifezeit nämlich wärmere Temperaturen von 18-20° C. Aber selbst mit dem Naturreifeverfahren, welches niedrigere Temperaturen braucht, ist die Salamiherstellung im Sommer kein Problem. Man kann sie nämlich auch in einer Reifebox in einem separaten Kühlschrank reifen lassen. Ich selber habe das im letzten Sommer, als ich im Urlaub bei Bekannten auf Sardinien zu Besuch war gemacht. Wir hatten tagsüber um die 40° und die Salami ist absolut spitze geworden. Nebenher haben wir aber auch Schinken gemacht und diesen einfach im Kühlschrank mitreifen lassen. Auch er wurden ein Traum.
Wurst machen im Sommer das Fazit:
Es gibt sehr viele Wurstsorten, die auch im Sommer perfekt gemacht werden können. Es gibt keinen Grund, in den warmen Monaten auf dieses freudvolle und genussvolle Hobby verzichten zu müssen.
Wer im Sommer Wurst selber macht kann sie heutzutage dank moderner Technik problemlos aufbewahren und haltbar machen. Außerdem lädt das schöne und warme Wetter dazu ein, die fertigen Würste anschließend direkt auf den Grill zu legen und zu genießen.
Die alte Regel, dass man nur im Winter Wurst machen kann, ist dank der modernen Technik und den kleineren Mengen die verarbeitet werden, längst nicht mehr aktuell.
Und mal ehrlich, so warm sind unsere Sommer leider auch nicht. Da bietet es sich doch direkt an, sich an einem kühleren Regentag, welche wir ja leider reichlich haben, in die Wurstküche zu verkrümeln. Dort leckere Wurst selber zu machen und so einen positiven Nutzen aus dem „schlechten“ Wetter zu ziehen.
Ich wünsche allen viel Spaß und Erfolg beim Wurstmachen!
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