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Hier erfahren Sie, was man beim Wildwurst selber machen beachten muss und die passenden Wildwurst Rezepte gibt es dann im Anschluss.
Aus Wildfleisch kann man sehr leckere Wildwurst selber machen.
Doch vorab möchte ich noch eins erwähnen. die Einen sagen: „Wildwurst ist das leckerste was es gibt“ und die Anderen sagen: „Wildwurst schmeckt komisch das mag ich gar nicht“ Ich sage: Beide haben vollkommen recht!
Wildwurst ist wirklich „eigen“, weil es nach dem riecht und schmeckt was es ist … Wild. Aus meiner Sicht ist das schöne an Wild, dass es nicht nur phantastisch schmeckt, sondern auch dass es sich um das beste Fleisch handelt das man überhaupt bekommen kann.
Wildfleisch ist 100% BIO, sofern es nicht mit chemisch belasteten Futterrüben über den Winter (zu)gefüttert wird …. Doch das möchte ich jetzt einfach mal ausschließen. Doch erwähnen musste ich es, um das Thema „Wildwurst selber machen“ auch rundum zu behandeln.
Wildtiere ernähren sich artgerecht von allerlei leckeren Kräutern, Pilzen und Pflanzen das kommt der Fleischqualität und dem Geschmack sehr zu gute. Es befinden sich, im Gegensatz zu einem Tier aus der herkömmlichen Mast, keinerlei Medikamentenrückstände im Fleisch.
Wer also Wildwurst selber macht der tut seiner Gesundheit etwas gutes!
Wild hat Bewegungsfreiheit und das macht sich beim Wildfleisch ebenfalls bemerkbar. Es ist nicht so wässrig und „lasch“, wie das Fleisch von Tieren aus der Massentierhaltung. Man sieht das schon direkt an der viel dunkleren und kräftigeren Farbe. Es hat einfach mehr Substanz und Geschmack.
Wildwurst selber machen bringt noch mehr:
Wer Wildwurst selber macht, der hat auch das gute Gefühl, dass er Fleisch von glücklichen Tieren verarbeitet. Und mit diesem Gedanken schmeckt die ohnehin leckere Wildwurst gleich nochmal ein bisschen besser.
Welche Tiere gehören überhaupt zur Kategorie Wild?
- Wildhase
- Reh
- Hirsch
- Gams
- Wildschwein
- Ziege (nicht unbedingt Wild, aber im Idealfall zumindest ähnlich aufgewachsen)
- Schaf (nicht unbedingt Wild, aber im Idealfall zumindest ähnlich aufgewachsen)
- Elch
- Bison
- Känguru
- und noch weitere Exoten
Es gibt noch andere Gute Gründe für das Wildwurst selber machen:
Wildfleisch hat viele positive Eigenschaften, die der fertigen Wildwurst zugute kommen
- Wildfleisch ist ein reines Naturprodukt.
- Es hat keinerlei Rückstände von unerwünschten Substanzen.
- Wildfleisch ist fettarm, weil wilde Tiere viel Bewegung haben.
- Es enthält weniger Cholesterin.
- Wildfleisch ist proteinreicher als herkömmliches Schweinefleisch.
- Wild ist leichter verdaulich.
- Wildfleisch bekommen Sie frisch vom Jäger.
Welches Fleisch eignet sich weniger oder gar nicht zum Wildwurst selber machen?
- Fleisch von brünftigen Tieren
- zerschossenes und blutiges Fleisch
- Fleisch das mit Galle, Urin oder Darminhalt in Kontakt gekommen ist
Was man beim Wildwurst selber machen bedenken sollte:
Wild hat einen eigenen und sehr intensiven Geschmack. Für alle Liebhaber von Wild, ist das ein Segen. Es gibt aber auch Menschen, die sich mit dem sehr intensiven Aroma ein bisschen schwer tun. Falls es das erste mal ist, dass Sie Wildwurst selber machen und sich nicht sicher sind, ob Wildwurst überhaupt etwas für Ihren Geschmackssinn ist, machen Sie erst mal nur eine kleine Menge.
Ein großer Teil des typischen Wildgeschmacks ist im Fett enthalten. Wer also den Wildgeschmack ein wenig reduzieren möchte, der kann statt dem Wildfett, einfach auch Schweinefett für die Wildwurst verwenden. So wird der Geschmack etwas abgemildert. Für die Fettzugabe empfiehlt sich Schweinebauch. Wer Wildwurst generell ein bisschen fetter haben möchte, der kann den niedrigeren Fettanteil vom Wild, ebenfalls mit Schweinebauch erhöhen.
Und wie heißt es so schön… der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wenn Sie bedenken, wie viele positive Eigenschaften Wildwurst in sich trägt, ist man gerne bereit die neue Geschmackswelt zu erkunden und sich daran zu gewöhnen. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden werden es Ihnen Danken. Bedenken Sie, als man früher vom Wildfleisch auf die Tierzucht umstellte, musste man sich auch um gewöhnen ….. von viel echtem Geschmack auf quasi null Geschmack. So ehrlich darf man das sagen.
Welche Sorten eignen sich besonders zum Wildwurst selber machen:
- Wild-Bratwurst
- Wildsalami
- Trockenwurst
- Landjäger
Doch keine Sorge, man kann aus Wildfleisch jede beliebige Wurstsorte selber machen. Wie vorhin schon erklärt, bedürfen andere Wurstsorten mehr Fett und das kann ja vom Hausschwein genommen werden.
Wildsalami selber machen:
Wer Wildsalami selber machen möchte, hat es ganz einfach. Zum Salami machen, braucht man das Fleisch von älteren Tieren und Wild wird in der Regel erst ab einem bestimmten Alter geschossen. Hier ist es am Besten, den Jäger zu fragen, wie alt das Wild in etwa ist. Es sollte ungefähr ein Jahr alt sein, damit man eine gute und vor allem haltbare Wildsalami selber machen kann.
Das Fleisch sollte trocken sein und bei jüngeren Tieren ist das nicht der Falls, siehe das billige Schweinefleisch aus dem Großhandel. Dort läuft munter das Wasser in der Pfanne umher, wenn man sich ein Steak braten will. Machen Sie doch einfach mal den Test und hauen sich ein Wildsteak in die Pfanne und beobachten, wie schnell das Ganze brät, anstelle im eigenen Saft zu kochen 😉
Was sollten Sie beim Wildsalami selber machen beachten?
Da das Wildfleisch einen kräftigen Eigengeschmack hat, sollte man mit kräftigen Gewürzen arbeiten. Zarte Gewürze gehen schlicht und ergreifend unter.
Ansonsten kann jedes normale Salami Rezept, zur Wildsalami umfunktioniert werden. Die Reifung und Machart ist die selbe, nur der Geschmack der Wildsalami ist total anders!
Ich kann es Ihnen nur ans Herz legen, sich mal an die Wildsalami heran zu wagen, sie gelingt besser als die aus Schweinefleisch und der Geschmack kann echt ein Träumchen sein. Dann noch das Wissen um die positiven Eigenschaften, machen eine Wildsalami zu einem echten Geschenk der Natur mit Hochgenuss.
Genug der vielen Worte jetzt geht`s ans Wildsalami selber machen.
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Wildwurst Rezepte:
Heuberger-Wildwurst
Werkzeuge
- Ein ordentliches Messer.
- Ein großes Schneidebrett.
- Schüsseln.
- Gewürze.
- Einen Fleischwolf.
- Eiweißsaitling oder Naturdarm Kaliber 26.
- Im Idealfall einen Wurstfüller.
- Zum Veredeln einen Räucherschrank.
Zutaten
- 800 g mageres Wildfleisch jeglicher Art
- 200 g Schweinebauch oder wer mag auch das Fett vom Wild
- 26 g Salz
- 6 g Zucker
- 2 g gemahlenen schwarzen Pfeffer
- 1 g scharfen gemahlenen Paprika oder auch Peperoni, doch auf die Schärfe achten.
- 1 g ganzen Kümmel
- 0,5 g geschroteter Koriander
- 0,5 g gemahlenen Muskat
- 0,5 g gemahlenen Piment
Anleitungen
- Das Wildfleisch säubern und in wolfgerechte Streifen schneiden. Es ist wichtig, dass das sehr sorgfältig gemacht wird. Wenn man Fasern und Silberhaut am Fleisch lässt, dann hat man später in der Wildwurst störende Teile, die sich nicht zerkauen lassen oder man hat Fasern zwischen den Zähnen hängen. Der kleine Mehraufwand wird später mit einem ungetrübten Genuss belohnt.
- Das Fleisch und der Bauch werden angefroren. Dazu auf ein Backblech ein Stück Backpapier legen, damit das Fleisch nicht festklebt. Dann alles in den Tiefkühler geben. Wenn das Fleisch eine Temperatur von etwa -2° C erreicht hat, ist es perfekt und wird dann durch die 6 mm Scheibe gewolft.
- Die Gewürzmischung zusammenstellen. Die Gewürze so genau wie möglich abwiegen, denn schon kleine Abweichungen in der Menge machen einen großen Unterschied beim Geschmack der fertigen Wildwurst.
- Dann wird das Wurstbrät mit den Gewürzen vermischt. Das Salz wird am Anfang noch nicht zugegeben. Dieses hat nämlich einen Einfluss auf die Konsistenz der Wurstmasse. Kurz bevor die Wurstmasse die gewünschte Bindung hat, wird auch noch das Salz zugegeben und alles nochmal ordentlich vermischt.
- Das Brät mit dem Wurstfüller in die Saitlinge oder Naturdärme mit ca. 26mm Durchmesser füllen und auf eine Länge von 30 cm abdrehen. Beim Füllen unbedingt darauf achten, dass die Wursthüllen stramm gefüllt werden, denn sonst schrumpft die Wursthülle bei der Reifung nicht ordentlich mit. Auch Luftblasen sollten beim Füllen unbedingt vermieden werden. Falls es doch dazu kommt, mit einer Nadel einstechen, damit die Luft aus der Salami entweichen kann.
- Die Würste bei 13°C und 80% Luftfeuchte reifen lassen, bis sie im "Griff" so ist, wie sie es mögen und sich der typische Salamigeruch gebildet hat.
- Die Wurst ist danach sofort genussfertig. Sie kann auch einen Tag lang kalt geräuchert werden und dann zum weiteren Reifen aufgehängt werden.
Weitere Wildwurst Rezepte:
Oberburger Rehsalami:
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Französische Wildschweinsalami:
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Hirschsalami Heuberger-Art:
Weitere Wildwurst Rezepte und Rezepte die Sie zur Wildwurst umwandeln können, finden Sie im großen Ratgeber zur Wurstherstellung
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Das Rezept klingt ja genial, das probiere ich direkt aus. Melde mich dann wenn sie fertig ist.
Bin neugierig was du zu den „Heubergern“ sagen wirst.
Bis dann
Gutes rezept, auch beim machen ist es einfach gewesen. hat allen geschmeckt
Hallo, gibt es eine Alternative zum Räucherschrank? Ich möchte mit wursten anfangen, nur nicht gleich einen Schrank kaufen. Liebe Grüße
Hallo Coco,das Räuchern ist kein muss.
Es bringt eben Geschmack, Duft, Farbe und erhöht die Haltbarkeit. Doch auch ohne kann man jede Wurst machen.
Falls Sie keinen Räucherschrank kaufen wollen, wir haben eine Anleitung veröffentlicht, wie man sich für wenige Euro einen aus Holz selber bauen kann.
Hier ist die Anleitung: https://xn--kse-selber-machen-qqb.de/einen-raeucherschrank-raeucherofen-selber-bauen/
Gutes gelingen beim Wurst selber machen und alles Gute.